Aus einer email Akademie für menschliche Medizin (AMM) zum Vit.D

Was haben das Institute of Medicine (IOM), die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gemeinsam?

Sie alle begehen eine folgenschwere Fehleinschätzung!

Damit sind sie für ganz viel Leid, Krankheit und eingeschränkte Lebensqualität sowie Lebensdauer von Menschen verantwortlich.

Um was geht es?!

Die Ursache allen Ärgers ist diese Arbeit des IOM: „The 2011 Report on Dietary Reference Intakes for Calcium and Vitamin D from the Institute of Medicine: What Clinicians Need to Know“.
Das IOM empfahl darin zum einen Zufuhrmengen für Vitamin D von 600 bzw. 800 IE (Internationale Einheiten) pro Tag, zum anderen einen Grenzwert von 20 ng/ml (50 mmol/l) ab dem sich der ausreichend versorgte vom schlecht versorgten Menschen unterscheidet.

Umgehend kam der Einspruch der Endocrine Society und von Dr. Michael F. Holick persönlich – die Vitamin D-Koryphäe, die sich schon seit den 70er-Jahren mit Vitamin D beschäftigt. Und auch Prof. Hollis meldete sich zu Wort mit „… the facts and IOM‘s ‚utter‘ failure“ (… die Fakten und IOM‘s völliger Unsinn). Holick und die Endocrine Society sprachen sich für einen Mindestwert von 30 ng/ml aus.

Daraufhin antwortete das IOM im Jahr 2012 mit Gegenkritik an den Argumenten der Kritiker. Erst im Jahr 2014 setzten die Forscher Veugelers und Ekwaru mit einem Hammerschlag das Thema wieder auf die Tagesordnung. Sie überprüften die statistischen Daten, die das IOM zur Berechnung ihrer Empfehlungen verwendet hatte. Und sie entdeckten einen extremen statistischen Fehler. Das veranlasste andere Forscher auch nochmals genauer hinzuschauen und Heaney und Kollegen bestätigten die fehlerhafte Auswertung.

Es war wie ein Schock, der durch die Medien und Fachmagazine ging – als würde eine Grundfeste der Naturwissenschaften einstürzen. Während die einen Forscher einen Wert von über 8800 IE fanden, ermittelten die zweite Gruppe von Forschern mit einer etwas erweiterten Datenbasis eine notwendige Menge von 3875 IE Vitamin D pro Tag. Nicht um optimal gesund zu sein, sondern nur um den Blutspiegel von 20 ng/ml zu erreichen.

Und jetzt beginnt das verstörendste und merkwürdigste Kapitel in der Vitamin-D-Geschichte.

Das hätte bedeutsame Folgen für die Empfehlungen haben können. Doch ist nach diesen Aufdeckungen NICHTS passiert. Es wurde kein Irrtum eingestanden, weder das IOM noch irgendeine Ernährungsgesellschaft auf der Welt zog aus dem offensichtlichen Fehler Konsequenzen und korrigierte ihre Empfehlungen.

Nochmals: Es geht nicht um 100 Einheiten mehr oder weniger, sondern um den Faktor 5 bis 6 bzw. 14 um den die Empfehlungen vom IOM von 2011 auf Basis ihrer eigenen Daten zu niedrig liegen.
Prof. Spitz: „Das ist etwas was in einer wissenschaftlichen Welt nicht passieren dürfte.

Während der weiteren Diskussionen wurde der zweite (!!) drastische Fehler des IOM offenbar: Sie hatten die Anzahl der Menschen mit zu niedrigen Blutspiegeln auffälllig stark unterschätzt.

Aber reichen 20 ng/ml überhaupt?

Bereits im Jahr 2010 sprachen sich Forscher für einen Blutspiegel von mindestens 30 ng/ml aus – alleine damit die Knochen rundum gesund sind. Selbst die geringe Steigerung von 20 auf 30 ng/ml wirkt sich schon bedeutsam auf die Anzahl der Knochenbrüche aus. Außerdem wiesen australische Forscher ab 30 ng/ml eindeutig eine bessere Knochenstruktur und Mineralisierung nach.

Auch der Parathormonspiegel ist ein Hinweis auf das notwendige Minimum. Das Parathormon hat seine niedrigsten Werte bei Vitamin-D-Blutspiegeln von mehr als 30 ng/ml. Es ist gut, wenn es niedrig ist.

Aber es geht noch besser: Seit einiger Zeit wissen wir, dass nicht nur unsere Knochen Vitamin D brauchen, um gesund zu sein. Es gibt zahlreiche, sehr unterschiedliche Krankheiten, die bei einem höheren Vitamin-D-Blutspiegel eine drastische Verringerung im Aufkommen zeigen. Darunter Herzinfarkt, Typ-1-Diabetes, Grippe und mehrere Krebsarten. Sehr interessant dabei ist, dass bei Krebsarten erst über 40 bis 60 ng/ml das geringere Auftreten deutlich zu sehen ist. Daher empfiehlt die Organisation GrassrootsHealth (mit 48 Vitamin-D-Forschern) genau diesen Bereich anzustreben.

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