Patienteninformation: Selen und rheumatische Erkrankungen

Warum ist Selen wichtig?

Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das für viele Prozesse im Körper benötigt wird. Es spielt eine wichtige Rolle:

  • Im Immunsystem: Selen hilft, Entzündungen zu regulieren und das Immunsystem zu stärken.
  • Bei oxidativem Stress: Selen unterstützt Enzyme wie die Glutathionperoxidase (GPx3), die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützt.
  • Für die Gelenkgesundheit: Bei rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis (RA) kann ein niedriger Selenstatus mit einem stärkeren Krankheitsverlauf verbunden sein.

Selen und rheumatische Erkrankungen

Studien zeigen, dass Menschen mit rheumatischen Erkrankungen häufig einen Selenmangel haben. Dies kann die Krankheitslast erhöhen, da ein Mangel:

  • Die Entzündung verstärken kann.
  • Die antioxidative Abwehr schwächt.
  • Mit einer schlechteren Lebensqualität und Funktionalität (z. B. bei Osteoarthritis) verbunden sein kann.

Welche Symptome können auf einen Selenmangel hinweisen?

Ein Selenmangel kann sich durch folgende Beschwerden äußern:

  • Chronische Müdigkeit
  • Häufige Infektionen
  • Verschlechterung rheumatischer Beschwerden
  • Schwache Haare oder brüchige Nägel

Wie wird der Selenstatus überprüft?

Ihr Arzt kann den Selenstatus durch eine Blutuntersuchung überprüfen. Dabei werden gemessen:

  • Serum-Selen: Der allgemeine Selengehalt im Blut.
  • Selenoprotein P (SELENOP): Ein Transportprotein, das den Selenstatus anzeigt.
  • Glutathionperoxidase 3 (GPx3): Ein Enzym, das antioxidativen Schutz bietet.

Wie wird ein Selenmangel behandelt?

Falls bei Ihnen ein Selenmangel festgestellt wird, können folgende Maßnahmen empfohlen werden:

  1. Selenreiche Ernährung:
  • Paranüsse (max. 2–3 Stück pro Tag, um Überdosierung zu vermeiden)
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Eier und Vollkornprodukte
  1. Selen-Supplemente:
  • Dosierung je nach Bedarf: Häufig 100–200 µg pro Tag.
  • Form: Natriumselenit oder Selenomethionin (die Form wird Ihr Arzt bestimmen).
  1. Regelmäßige Kontrollen:
  • Nach 4–6 Wochen wird der Selenstatus erneut überprüft, um die Dosierung anzupassen.

Sicherheitshinweise zur Selen-Einnahme

  • Eine Überdosierung von Selen kann Nebenwirkungen wie Haarausfall, Nagelveränderungen oder einen Metallgeschmack im Mund verursachen.
  • Nehmen Sie Selen-Präparate nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.

Was können Sie selbst tun?

  • Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie auf selenreiche Lebensmittel.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Supplementation sinnvoll ist.
  • Halten Sie sich an die empfohlenen Kontrolltermine, um Ihre Therapie optimal anzupassen.

Ihre Fragen sind wichtig

Wenn Sie weitere Fragen zu Selen und Ihrer Behandlung haben, sprechen Sie uns bitte an. Wir helfen Ihnen gerne weiter, damit Sie Ihre Gesundheit optimal unterstützen können.